28. Januar 2020 – Im Dezember 2019 hat der Schleswig-Holsteinische Landtag die Kita-Reform beschlossen, die zum 1. August 2020 in Kraft tritt. Welche Änderungen ergeben sich hierdurch für die Gemeinde, für den Eigenbetrieb Kita und vor allem, für Eltern und Kinder in unserer Gemeinde? Auf der heutigen Informationsveranstaltung durch die Ortsverbände der FDP und der CDU im Bürgerhaus sollen die Unsicherheiten geklärt werden.
Ich treffe früh im Bürgerhaus ein und werde von Herrn Holowaty und Herrn Plambeck, Mitglieder des Landtags der FDP und CDU, begrüßt. Langsam treffen die anderen Gäste ein: Eltern aus der Gemeinde, der pädagogische Leiter des Eigenbetriebs Kita, der Bürgermeister und seine 2. Stellvertreterin aus Alveslohe, der Leiter Fachdienst Kita, Jugend, Schule, Kultur des Kreises Segeberg, sowie die Ausschussvorsitzende Eigenbetrieb Kindertagesstätten unserer Gemeinde. Das Interesse an den Auswirkungen des neuen Gesetzes ist offensichtlich nicht nur in unserer Gemeinde groß.
Staatssekretär Dr. Badenhop führt durch die Präsentation und stellt als Säulen der Reform die Stärkung der Qualität in der Kindertagesstättenbetreuung und die finanzielle Entlastung von Familien und Kommunen vor.
Fragen ergeben sich bereits während der Präsentation. Viele Eltern beschäftigt die neue Deckelung der Elternbeiträge. In unserer Gemeinde liegt der Höchstsatz bereits unter dem Deckel, so dass es Befürchtungen gibt, dass die Beiträge erhöht werden. Auch mit dem Wegfall des sogenannten “Geschwisterbonus” und dem Zuschuss vom Kreis könnten sich erhebliche Mehrkosten für die Eltern ergeben.
Die finanziellen Auswirkungen der Kita-Reform auf den Haushalt unserer Gemeinde müssen zunächst genau errechnet werden. Erst dann kann die Gemeindevertretung Entscheidungen hoffentlich zugunsten der finanziellen Entlastung der Eltern in unserer Gemeinde treffen.
Der heutige Abend lässt viele Fragen rund um die Kindertagesstättenbetreuung offen. So will das Land den Kommunen zwar mehr finanzielle Mittel für die Errichtung neuer Kitas gewähren. Dem bundesweiten Mangel an pädagogischem Fachpersonal wird damit jedoch nicht begegnet. So ist zu befürchten, dass alle Kommunen um das immer knapper werdende pädagogische Fachpersonal in einem scharfen Wettbewerb stehen. So wird auch unsere Gemeinde in der Pflicht sein, den Arbeitsplatz Kita mit kreativen und zukunftsgerichteten Maßnahmen attraktiver zu gestalten.
Nach der Veranstaltung spreche ich kurz mit Müttern, die mir ihre Befürchtungen mitteilen, dass sie gezwungen sein könnten, ihren Beruf aufzugeben, wenn sie sich die Kinderbetreuung nicht mehr leisten können.
Als Bürgermeisterin werde ich mich dafür stark machen, dass die Eltern die Möglichkeit haben, Familie und Beruf noch besser und mit einem guten Gefühl miteinander vereinbaren zu können.
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