8. Januar 2020 – Die für heute angekündigte Eröffnung eines Cafés in der Hamburger Straße, direkt unter der VHS, sorgt schon seit einiger Zeit für Vorfreude in Henstedt-Ulzburg. Auch ich schaue heute zur Einweihung vorbei.
Als ich gegen halb zwei dasCafé II betrete, bin ich angetan von der freundlichen Atmosphäre, den hellen Holzwänden und der zurückgenommenen und doch gemütlichen Einrichtung. Durch die herzliche Art der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stellt sich erst gar kein „Fremdeln“ ein.
An den Wänden hängt an kleinen Tafeln das Menü aus: Wraps, Flammkuchen, Suppen sowie eine Vielfalt an Torten und Kuchen…
Als Eröffnungsangebot gibt es Kaffee und Torte, das ich gleich probiere. Ich wähle meinen Platz am Fenster. Von dort habe ich das gesamte Café gut im Blick.
Als ich mir auch eine Käse-Lauch-Suppe bestelle, erinnere ich mich an die Ankündigung als „inklusives“ Café. So bin ich neugierig, was genau dahinter steckt und spreche eine Mitarbeiterin an. Prompt vermittelt sie mir ein Gespräch mit der Inhaberin, Alexandra Jaeppelt.
Sie ist die Leiterin von Horizonte, einem privaten Träger im Kreis Stormarn, der Menschen mit psychischer Erkrankung verschiedenste Arten von Eingliederungshilfen bietet. Wie im Café I in Bad Oldesloe hat auch dasCafé II eine integrierte soziale Rehabilitationsmaßnahme mit einer angrenzenden Betreuungsstätte für 18 Personen.
Durch die Arbeit im Café erhalten Menschen mit psychischer Erkrankung eine Tagesstruktur und gewinnen an Selbstvertrauen. Dabei werden sie behutsam an die verschiedenen Aufgaben im Gastronomiebetrieb herangeführt, von der Zubereitung von Torten und Kuchen bis zum Service.
Der Kontakt mit der Gemeinde ist bereits hergestellt. So gab es bereits Gespräche mit den Beauftragten für Menschen mit Behinderung. Im Mai soll das Projekt im Sozial-, Senioren- und Gleichstellungsausschuss vorgestellt werden.
Nun muss Frau Jaeppelt sich wieder um den Betrieb kümmern. Immerhin ist dies der Eröffnungstag. Umso mehr freue ich mich, dass sie Zeit für dieses Gespräch gefunden hat. Doch sie stellt mich zwei Sozialpädagoginnen vor, Frau Beecken und Frau Neuser, die weitere Einzelheiten zu den Eingliederungsmaßnahmen erzählen.
Dazu gehören auch Praktika, die eine Ausbildung oder Festanstellung nach sich ziehen können. Die Begleitung durch die Pädagogen ist gleichermaßen für die Klienten wie die Betriebe gewährleistet.
Das Konzept begeistert mich. Denn ich bin der Überzeugung, dass solche Orte der Begegnung eine Bereicherung für uns alle und für unsere Gemeinde sind. Ich freue mich auf viele weitere köstliche Torten und Suppen im Café II und gute Gespräche mit den Mitarbeitern. Und ich wünsche mir, dass viele Betriebe in unserer Gemeinde dieses Projekt und die Menschen, die dahinter stehen, unterstützen.
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