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17. Februar 2020

Schreiben von Herrn I. D.

Hallo Frau Schmidt,

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vor kurzem standen Sie vor unserer Haustür. Ich war leider nicht da, aber meine Frau und insbesondere meine beiden Töchter (6 und 10 Jahre) fanden den Besuch spannend und nett. Zurückgeblieben ist ein kleiner Info-Flyer. Da sind unter anderem ein paar Kernthemen aufgelistet. Meine ältere Tochter hat sich das Ganze durchgelesen und mich gefragt: "Warum steht da nichts von Umwelt und Natur?" Ja, warum eigentlich nicht?

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Beste Grüße
I. D.

24. Februar 2020

Meine Antwort an
Herrn I. D.

Lieber Herr D.,


zunächst vielen Dank für Ihre Nachricht und das Interesse, welches Ihre Familie an der Bürgermeisterwahl und meiner Bewerbung zeigt. Ich finde es großartig und ermutigend für uns alle, dass Ihre zehnjährige Tochter darauf achtet, dass die zukünftige Bürgermeisterin sich für die Themen Umwelt und Natur einsetzt.  


Die kleine Informationskarte, die ich Ihrer Familie übergeben habe, bietet auf wenig Raum eine Übersicht zu meiner Person und meine Kernziele für die Gemeinde. Für eine gute Lesbarkeit habe ich aus einer Vielzahl von für die Gemeinde wichtigen Themen sechs knapp und knackig formulierte Ziele für mich als Bürgermeisterin ausgewählt.  


Eines dieser Kernziele ist, mich „für Sie und unser schönes,  grünes Henstedt-Ulzburg“ stark zu machen. In dieser Formulierung fasse ich meine zahlreichen Ideen und Pläne rund um das Thema Umwelt in unserer Gemeinde zusammen, die ich Ihnen und Ihrer Tochter hier sehr gern näher darlege.


Deutschland hat zusammen mit den meisten Ländern der Welt 2015 das Klimaschutzabkommen von Paris beschlossen und daraufhin den Klimaschutzplan 2050 mit einem Maßnahmenkatalog verabschiedet. Hierin wird den Gemeinden eine besondere Rolle im Klimaschutz zuteil. Denn in den Gemeinden wird ein großer Teil der Emissionen erzeugt, die sich nachteilig auf das Klima auswirken. Auch Henstedt-Ulzburg  ist verpflichtet, bis 2025 eine klimaneutrale Gemeinde zu werden.


Umwelt- und Klimaschutz geht uns somit alle an. Sie ist die große Herausforderung der Gegenwart, die unser Handeln in allen Bereichen – besonders in den Städten und Gemeinden - beeinflusst. Denn in unseren Kommunen findet das tagtägliche Leben statt. Und nur dort können wir alle mit unserem eigenen Verhalten die Entwicklung von Umwelt und Klima beeinflussen. Darum müssen auch in unserer Gemeinde die Rahmenbedingungen für Umwelt und Klima so gestaltet werden, dass wir alle die Möglichkeit haben, umweltgerecht zu leben und so zur Klimaneutralität beizutragen.


Dafür brauchen wir meiner Meinung nach ein Klimaschutzkonzept für unsere Gemeinde, welches dem Umweltschutz einen hohen Stellenwert in der politischen Diskussion in der Gemeinde zugesteht. So war ich sehr froh, als die Gemeindevertreter auf der letzten Sitzung des Umwelt- und Naturausschusses am 3. Februar die Verwaltung damit beauftragt haben, ein Klimaschutzkonzept zu erstellen. Darauf werde ich aufbauen!


In unserer Gemeinde wird auch von den Bürgern und Bürgerinnen allein durch ihre Existenz ein hoher Ausstoß von CO2-Emissionen erzeugt: wir wohnen, betreiben Gewerbe, nutzen die Industrie vor Ort und nehmen teil am Verkehr. Als Bürgermeisterin habe ich alle diese Bereiche im Visier und mache mich dafür stark, dass unsere Gemeinde in all diesen Bereichen schnell klimaneutral wird:


Wohnen und Bauen :

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  • Umweltverträgliche Entwicklung im Wohnungsbau durch maßvolle örtliche Innenentwicklung

  • Energetische Sanierung öffentlicher Gebäude

  • Anreize für Bürger schaffen, Wohnungen und Gebäude klimaneutral umzubauen und klimafreundlich zu modernisieren und zu erneuerbaren Energien zu wechseln (Solarenergie, Erdwärme oder Abwärme)

  •  Baumbestand im Ort schützen und Grünes erhalten, Klimawaldflächen schaffen

  • Lebensräume für Tiere und Pflanzen (auch Blühwiesen) erhalten

  • Grüne Erholungsräume für Bürger und Bürgerinnen erhalten und schaffen

  • Auch beim Neubau soll das Alstergymnasium „grün“ bleiben: es kann eine Vorreiterrolle als Energieschule in Schleswig-Holstein einnehmen

  • Schutz von Boden und Grundwasser vor Verunreinigung

 

Gewerbe/Industrie:

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  • Nachhaltige und zielorientierte Wirtschaftsförderung durch vorrangiges Ansiedeln emissionsfreier Betriebe

  • Förderung von Betrieben, die auf grünen Wasserstoff umstellen

  • Erschaffung eines Reallabors zur Energiewende in Kooperation mit umliegenden Gemeinden, Kreisen und Regionen

 

Verkehr:

 

  • E-Mobilität fördern

  • Deutliche Reduzierung des Individualverkehrs

  • Ausweitung und Verbesserung des ÖPNV

  • Fahrradverkehr durch nachhaltigen Umbau des öffentlichen Straßenraums fördern

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Bildung:

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  • Respekt und Bewusstsein für die Umwelt bereits im Kindesalter fördern, durch frühkindliche Natur- und Umweltbildung in Kindertagesstätten und Schulen

  • Für alle Bürgerinnen und Bürger Informationsplattformen schaffen, um Klimaschutz ins Bewusstsein aller zu rufen und zu informieren, was wir alle dazu beitragen können

  • Anreize durch die Gemeinde schaffen, so dass alle Bürger und Bürgerinnen  mithelfen, unsere Gemeinde grün zu gestalten und zu erhalten, auch im und um das eigene Heim

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Mit all diesen Maßnahmen möchte ich erreichen, dass Henstedt-Ulzburg die „Gemeinde im Grünen“ bleibt und klimaneutral wird. So hat meine kleine Informationskarte das Thema Klimaschutz in den sechs Kernzielen für meine Amtsausübung aufgegriffen.


Ich freue mich, mit Ihren Töchtern auch in Zukunft engagierte Bürgerinnen an meiner Seite zu wissen, die mit ihren Vorstellungen und Wünschen zu Umwelt und Natur konkrete Impulse für die Verwaltung und die Politik beisteuern werden!


Herzliche Grüße,
Ihre Ulrike Schmidt
 

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